Entwaffnende Erkenntnisse
Veröffentlicht in: Berichte, Justiz
In einem Waffenexport-Prozess vor dem Stuttgarter Landgericht treffen Angeklagte und Zeugen aufeinander, die einst ihr überzeugter Einsatz für die Oberndorfer Firma Heckler & Koch (HK) verband. Ihre Rechtsauffassungen und Moralvorstellungen unterschieden sich jedoch. Inzwischen haben sie alle mehr oder weniger freiwillig das Unternehmen verlassen.
Robert H. strahlt das aus, was man umgangssprachlich wohl als „militärische Korrektheit“ bezeichnet: Er spricht in schnörkellosen Sätzen, antwortet sachlich und präzise. Es ist der 3. September 2018, als ihn die Wirtschaftskammer des Stuttgarter Landgerichts vorgeladen hat. An diesem 12. Verhandlungstag berichtet der frühere Waffenvorführer von Heckler & Koch (HK), wie er mexikanische Polizisten an Kriegswaffen geschult hat – in Bundesstaaten, in welche diese HK-„Geräte“ nie geliefert werden sollten.
Die Rolle des Handwaffen- und Munitionstechnikers ähnelt der eines Kronzeugen. Von 1996 bis 2009 hat er für HK gearbeitet. Seine Einsätze für die Entwicklungsabteilung und den Vertrieb haben ihn rund um den Globus geführt – auch in Kriegsgebiete, wie er erzählte: „Ich hab‘ nie hinterfragt: Muss ich da sein? Darf ich da sein?“
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