Andreas Ellinger

JOURNALISMUS IN WORT UND BILD

Detlef Wetzel: „Wer sich engagiert und zusammenschließt, hat am Ende Erfolg!“

Veröffentlicht in: Arbeitswelt, Interviews

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Der stellvertretende IG Metall-Chef über Leiharbeit als „moderne Form der Ausbeutung“, einen „nachhaltigen Demokratie-Verlust“ und die „radikalste Forderung“ nach einem „guten Leben“

 

„Die Politik muss endlich wieder ihrer Pflicht nachkommen“, fordert der stellvertretende IG Metall-Vorsitzende Detlef Wetzel. „Die Spaltung der Gesellschaft kann nur gestoppt werden, wenn 6 Millionen Menschen im Niedriglohn-Sektor mehr verdienen und  eine Million Spitzenverdiener mehr Steuern zahlen.“ Im Interview mit Redakteur Andreas Ellinger sprach er über Leiharbeit und Mindestlohn sowie über die Organizing-Strategie der IG Metall und den Kampf „für ein gutes Leben“.

Andreas Ellinger: Die IG Metall erstellt seit einiger Zeit Betriebslandkarten – was hat es damit auf sich?

Detlef Wetzel: Die Betriebslandkarte ist ein Instrument, um zu erkennen, wie ein Unternehmen organisiert ist, welche Probleme es dort gibt – und welche Mitarbeiter als Akteure in Frage kommen, um diese Probleme zu beseitigen. In Konfliktsituationen, wenn es beispielsweise um die Bezahlung oder um die Arbeitszeit geht, ist das sehr hilfreich. Auf dieser Basis können wir zielgerichtete Aktivitäten entwickeln. Die Betriebslandkarte ist also ein Handwerks-Instrument, um Arbeitnehmer-Interessen durchzusetzen – ein Instrument des so genannten „Organizing“.

Ellinger: Organizing ist ein Handlungsprinzip, das in den 1920er-Jahren in den Armenvierteln von Chicago entstanden ist – wie funktioniert das in Deutschland?

Wetzel: Organizing ist der Versuch, Menschen zu aktivieren. Dazu gehört es, in Unternehmen einen Betriebsrat zu gründen und die Gewerkschaft zu verankern.  Als IG Metall initiieren wir einen Prozess, in dem die Betroffenen ihre Interessen mit eigener Kraft durchsetzen. Wir unterstützen die Belegschaften also darin, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und ihre Mitbestimmungsmöglichkeiten zu nutzen. Nicht die Gewerkschaft tut stellvertretend etwas für sie, sondern sie sind selbst Teil der Gewerkschaft und werden von der Organisation unterstützt. Das ist ein Grundprinzip des Organizing.

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Der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft IG Metall, Detlef Wetzel, an einem Fenster seines Büros in Frankfurt. Bild: Andreas Ellinger

Ellinger: Wie gehen Sie dabei vor?

Wetzel: Im ersten Schritt erfragen wir, welche Probleme es im jeweiligen Betrieb gibt – Themen, die den Arbeitnehmern besonders auf den Nägeln brennen. Dann bieten wir vielfältige Unterstützung an. Wir helfen beispielsweise dabei, Missstände öffentlich zu machen.

Ellinger: In welchen Unternehmen wenden Sie diese Methode an?

Wetzel: Wir konzentrieren uns auf Firmen, in denen nichts vorhanden ist – kein Betriebsrat und keine Gewerkschaft. Eines unserer großen Projekte haben wir im Bereich „Erneuerbare Energien“ gestartet. Mit dieser vergleichsweise jungen Branche beschäftigten wir uns systematisch nach Organizing-Gesichtspunkten.

Ellinger: Die Belegschaften gewerkschaftlich zu organisieren, ist ja schon immer das zentrale Ziel der IG Metall gewesen – was unterscheidet die Organizing-Methode von den bisherigen Mitteln?

Wetzel: Dorthin zu gehen, wo es noch keine Arbeitnehmervertretungen gibt,  war in der Tat schon immer ein gewerkschaftlicher Auftrag. Insofern ist Organizing nichts grundlegend Neues. Der Punkt ist, dass wir diesen Auftrag jetzt verstärkt wahrnehmen und uns nicht nur um die gut aufgestellten Betriebe kümmern. Wir beschränken uns nicht auf Mitgliederwerbung in klassischem Sinne, sondern wir setzen sehr stark auf die Beteiligung der Beschäftigten, um neue Bereiche gewerkschaftlich zu erschließen und Betriebsräte zu gründen.

Ellinger: Das heißt, die IG Metall trägt Konflikte nicht stellvertretend für die Betroffenen aus, sondern gemeinsam mit ihnen?

Wetzel: Richtig. Das ist wirkungsvoller. Wir kommen nicht aus Frankfurt und sagen, wie’s vor Ort laufen muss, was passieren muss, welche Themen wichtig sind – im Gegenteil: Wir orientieren uns an den Bedürfnissen der Menschen und versetzen sie in die Lage, eigene Durchsetzungskraft zu entwickeln.

Ellinger: Was sind die wichtigsten Bedürfnisse der Arbeitnehmer, für die sie bereit sind, sich zu engagieren?

Wetzel: Das sind nicht unbedingt die Mega-Themen, an denen wir mit der Organizing-Methode in den Betrieben ansetzen. Das können sehr spezielle Anliegen sein. Wichtig ist, hinzuhören, Probleme aufzugreifen und nach Lösungen zu suchen. Ich nenne mal ein Beispiel: In einer Firma mit Call-Center-Aktivitäten sind wir auf schlechte Löhne und lange Arbeitszeiten aufmerksam geworden. Aber als wir mit den Beschäftigten ins Gespräch gekommen sind, stellte sich heraus, dass für sie im Alltag etwas anderes schlimmer war: Sie mussten mit einem Mundstück am Headset arbeiten, das die Vorgängerschicht schon benutzt hatte. Das war der Ausgangspunkt für die Leute, sich zur organisieren. Die Arbeitszeit- und Einkommens-Frage ist aber natürlich hinzugekommen…

Ellinger: Welche Ergebnisse haben Sie mit dieser Strategie bisher erzielt?

Wetzel: Ein wichtiger Schritt ist, erst mal einen Betriebsrat zu wählen, damit die Interessen der Beschäftigten Gehör finden. In rund 1.000 Unternehmen sind in den vergangenen eineinhalb Jahren mit unserer Unterstützung neue Betriebsrats-Gremien gegründet worden.

Ellinger: 1000 Firmen, die vorher keine Mitarbeiter-Vertretung hatten, haben jetzt einen Betriebsrat?

Wetzel: Genau. Das sind natürlich nicht Konzerne wie Daimler und Volkswagen, sondern kleinere und mittlere Betriebe. Aber dort ist es manchmal besonders schwierig, entsprechend Fuß zu fassen, weil sich viele Arbeitgeber mit Händen und Füßen dagegen wehren.

Ellinger: Wie wirkt sich das auf die Mitglieder-Zahlen der IG Metall aus?

Wetzel: Wo wir Leute motivieren können, sich für ihre Interessen zu engagieren, haben wir gute Mitglieder-Erfolge – mal geht das schnell, mal etwas langsamer. Wie sich die 1000 neuen Betriebsräte konkret auf unseren Mitgliederstand auswirken, werden wir erst in einigen Monaten beziehungsweise langfristig  sagen können.

Ellinger: Dass es Ihnen ausgerechnet in Betrieben gelingt, Zivilcourage zu wecken, erstaunt etwas. Die Angst um den Arbeitsplatz schien in den vergangenen Jahren ursächlich dafür zu sein, dass sich die Leute immer mehr gefallen lassen… Was in den Unternehmen begann, hat sich auf die Gesellschaft insgesamt ausgewirkt. Gibt es Anzeichen dafür, dass erfolgreiche Arbeitnehmer-Aktivitäten über die Firmen hinaus zu Protest-Bewegungen führen?

Wetzel: Das ist schwer zu sagen. Aber natürlich ist das ein ganz wichtiger Punkt, dass die Menschen erkennen: Die eigenen Interessen kann man nur selbst erfolgreich vertreten – und selten alleine, meistens braucht man viele. Diese Durchsetzungskraft findet sich dort, wo es eine aktive Gewerkschaftsstruktur und Gewerkschaftskultur gibt. Anders sieht es noch in den in Betrieben aus, in denen Gewerkschaften nicht vertreten sind. Dort gibt es weniger Demokratie, weniger Freiheit und der aufrechte Gang gestaltet sich schwierig. Um so wichtiger ist der Ansatz, die Menschen zu aktivieren – damit sich etwas bewegt! Das ist das Prinzip des Organizing.

Ellinger: Sie wollen die Arbeitnehmer ja letztlich in der IG Metall organisieren… Können sich Geringverdiener überhaupt eine Mitgliedschaft bei Ihnen leisten?

Wetzel: Natürlich ist das Geld immer knapp. Aber die beste Chance, höhere Löhne durchzusetzen, bietet eine gewerkschaftlich Organisierung. Die Alternative bestünde darin, auf die Politik zu hoffen, die mit den Nutznießern dieser negativen Entwicklung – hin zu Leiharbeit und Niedriglöhnen – verbandelt ist…

Ellinger: Okay, diese Alternative klingt natürlich nach einer schlechten Alternative…

Wetzel: …und die Leute merken, dass der Anteil der Leiharbeiter, die schlecht bezahlt werden, in Firmen ohne Betriebsrat tendenziell höher ist als in denen mit Betriebsrat. Neben der allgemeinen Einkommens-Frage und der Arbeitssicherheit war die Forderung „gleiche Arbeit – gleiches Geld“ eines der Top-Themen, mit denen wir in den Unternehmen konfrontiert wurden – einfach, weil der Anteil der Leiharbeit dort entsprechend hoch war.

Ellinger: Folglich hat die IG Metall das Thema aufgegriffen…

Wetzel: Natürlich.

Ellinger: …und was haben Sie erreicht?

Wetzel: Wir haben in 500 Firmen Vereinbarungen durchgesetzt, die eine bessere Bezahlung der Leiharbeiter sicherstellen. Deshalb ist die Bereitschaft der Leiharbeiter sogar außerordentlich hoch, sich in der IG Metall zu organisieren – dort, wo wir sie aktivieren und Erfolge erzielen können. Und wer sich engagiert und zusammenschließt, hat am Ende Erfolg.

Ellinger: Das klingt nicht nach einem Beitrag zur Mindestlohn-Debatte – wo wollen Sie hin?

Wetzel: Der Mindestlohn ist ja eine Forderung an die Politik, aber für uns nur die unterste Haltelinie. Denn der Mindestlohn bietet ja keine dauerhafte Perspektive für die Menschen. Auch von 7 Euro oder 7,50 Euro pro Stunde können die meisten nicht leben. Wir wollen das Maximale herausholen, was in einem Betrieb möglich ist. Und deshalb ist es natürlich ganz entscheidend, ob 10 Prozent der Belegschaft gewerkschaftlich organisiert sind oder 60 bis 70 Prozent. Davon hängt die Durchsetzungskraft ab.

Ellinger: Gehen Sie in dem Bewusstsein, das der Organisationsgrad wächst, und mit 1000 zusätzlichen Betriebsräten im Rücken optimistisch in die Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs?

Wetzel: Ich bin mir sicher, dass mit anziehender Konjunktur tarifvertragliche und betriebliche Verbesserungen möglich werden. Wenn wir über Organizing reden, dürfen wir aber nicht vergessen, dass diese Firmen überwiegend nicht tarifgebunden sind. Aber auch hier wird der Aufschwung unsere Aktivitäten unterstützen. Die Menschen werden merken, wenn sie mehr arbeiten müssen, dass ihre Unternehmen mehr Aufträge bekommen und folglich mehr erwirtschaften. Und wenn sie dann weiterhin für 7 Euro arbeiten sollen, dann wird dieses Missverhältnis noch stärker wahrgenommen. Das wird die Leute zusätzlich motivieren, sich für Veränderungen einzusetzen.

Ellinger: Und wie ist es um das öffentliche Bewusstsein bestellt?

Wetzel: Dass Leiharbeit eine moderne Form der Ausbeutung ist, das sagen mittlerweile 90 Prozent der gesamten Bevölkerung. Das sehen wahrscheinlich nur noch diejenigen nicht ein, die Milliarden mit der Leiharbeit verdienen – ansonsten ist das durch. Trotzdem haben wir es bis jetzt nicht geschafft, die Bundesregierung dazu zu bringen, das Arbeitnehmer-Überlassungs-Gesetz so zu ändern, dass diese Ausbeutung beendet wird. Daran werden wir in diesem Herbst ganz intensiv arbeiten. Wir werden unseren Druck verschärfen, unsere Aufklärung nochmal intensivieren. Wir hoffen, dass die Bundesregierung endlich Politik für die Menschen macht, die ihren Lebensunterhalt mit Leiharbeit verdienen müssen – und nicht mehr für die Profiteure dieser Branche. Ich gehe da ganz optimistisch heran. Ich glaube, wir werden als IG Metall eine sehr gute Entwicklung haben in den nächsten Monaten und im nächsten Jahr.

Ellinger: Dann könnte Ihre Organizing-Strategie dazu führen, dass aus der Arbeitnehmerschaft heraus eine neue gesellschaftliche Bewegung entsteht. Welche Vision für die Zukunft hat die IG Metall?

Wetzel: Wir wollen mit den Menschen alles dafür tun, dass sie ein gutes Leben haben. Das beinhaltet, dass sie einen sicheren Arbeitsplatz haben, fair bezahlt werden, dass die junge Generation eine gute Zukunft hat, dass man im Alter finanziell abgesichert ist, dass sich Familie und Beruf vereinbaren lassen – und so weiter. Unser Motto lautet: „Gemeinsam für ein gutes Leben.“ Und in diesem Herbst wollen wir dafür mobilisieren, dass die Politik endlich einen Kurswechsel vollzieht.

Ellinger: Sie wollen demnach einen politischen Bewusstseinswandel erzwingen, der dazu führt, dass der Mensch nicht mehr in erster Linie dem Wirtschaftssystem dienen muss, sondern das Wirtschaftssystem dem Menschen?

Wetzel: Genau darum geht’s – egal, wie dieses Wirtschaftssystem heißt. Wir fordern ganz bewusst „ein gutes Leben“. Das klingt zwar so harmlos wie „schöner wohnen“ und ganz banal – aber das ist das Radikalste, was man in der jetzigen Zeit fordern kann: ein gutes Leben.

Ellinger: Glauben Sie, dieses gute Leben innerhalb der bestehenden Systeme, innerhalb der Marktwirtschaft erreichen zu können – oder denken Sie, dass ein Schnitt notwendig wird und ein Neubeginn kommen muss?

Wetzel: Wir könnten jetzt trefflich philosophieren, welches Gesellschafts-System, welche Grundstrukturen nötig wären, um theoretisch ein gutes Leben zu organisieren. Wenn wir uns aber die konkreten Problemstellungen unserer Gesellschaft anschauen, dann glaube ich, dass wir nicht umhin kommen, den Kurs dieses Systems so zu ändern, dass am Ende tatsächlich ein gutes Leben herauskommt. Und das geht nur ganz konkret an bestimmten Themen entlang. Die Politiker müssen sich beispielsweise entscheiden, ob sie Politik für eine Million Leiharbeiter machen oder für 5000 Profiteure, die Milliarden verdienen. Grundsätzlich geht es darum, ob die demokratischen Institutionen noch etwas zu sagen haben, oder ob die globalisierte Wirtschaft Ihnen vorschreibt, was sie zu tun und zu lassen haben.

Ellinger: Als es darum ging, möglichst große Gewinne einzufahren, wollte die Wirtschaft nicht viel von politischen Eingriffen wissen – in der Finanzkrise hingegen schon… Aber auf wessen Kosten?

Wetzel: Der Verlierer dieser Krise ist die junge Generation. Die Staatsverschuldung als solche ist nicht einmal das dringlichste Problem, auch wenn das von politischer Seite behauptet wird. Das Hauptproblem ist die Spaltung der Gesellschaft. Wenn wir sehen, dass sich 40 Prozent der jungen Generation, Leute bis 25, in prekären und unsicheren Arbeitsverhältnissen befinden, dann können wir noch Monate lang über die Rente mit 67 diskutieren… Irgendwann wird es wahrscheinlich um die Rente mit 80 gehen. Wenn die Jungen für 6,50 Euro pro Stunde arbeiten, dann müssten wir – rein theoretisch – bis 100 arbeiten, um die Rentenversicherung finanzieren zu können. Und mit solch‘ niedrigen Löhnen können die Bürger natürlich auch keine Staatsschulden abbauen. Entscheidend ist, ob wir in diesem System – in der Demokratie, in der Sozialen Marktwirtschaft – in der Lage sind, diese Gesellschaft wieder zusammenzuführen, oder ob sie weiter auseinander driftet wie in den vergangenen 10, 20 Jahren.

Ellinger: Sehen Sie Gefahren dieser Entwicklung, die über die soziale Problematik hinausgehen?

Wetzel: Ja, wir haben einen nachhaltigen Demokratie-Verlust. Die Politik ist nicht mehr willens oder in der Lage, bei den zentralen gesellschaftlichen Zukunfts-Themen voran zu kommen. Unser Staat wird zwar nicht durch eine Revolution hinweggefegt werden – aber er wird immer mehr ausgehöhlt. Ein Hinweis darauf ist die zurückgehende Wahlbeteiligung. Ganz viele sagen: „Ist ja egal, ob ich da hingehe oder nicht…“

Ellinger: Worin sehen Sie die Ursachen für diesen Parteien-Verdruss?

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Detlef Wetzel in der Frankfurter IG-Metall-Zentrale. Bild: Andreas Ellinger

Wetzel: Es wird keine Politik mehr für die Mehrheit der Menschen gemacht. Eine Umfrage der IG Metall im vergangenen Jahr hat ergeben, dass rund drei Viertel der Bürger das Gefühl haben, dass nicht Politik für sie, sondern gegen sie gemacht wird. Wen sie bezüglich der Politiker zu dem Ergebnis kommen, „die machen sowieso, was sie wollen“, dann kann ein Vakuum entstehen, das für unsere Demokratie gefährlich ist. Wir als Gewerkschaften müssen dieser Entwicklung entgegenwirken und Druck auf die politisch Verantwortlichen machen…

Ellinger: …auf eine Bundesregierung, die kürzlich ein Sparpaket verabschiedet hat, das auf Kosten der Unter- und Mittelschicht geht – aber keine Erhöhung der Reichensteuer vorsieht. Wie soll denn damit die Spaltung der Gesellschaft beendet werden?

Wetzel: Die Politik muss endlich wieder ihrer Pflicht nachkommen. Die Spaltung der Gesellschaft kann nur gestoppt werden, wenn 6 Millionen Menschen im Niedriglohn-Sektor mehr verdienen und  eine Million Spitzenverdiener mehr Steuern zahlen. Das wäre zumindest mal ein Anfang. Außerdem müssten die Bildungs- und Ausbildungschancen verbessert werden, damit gerade  die junge Generation wieder faire Chancen auf ein gutes Leben hat.

 

Siehe auch:

„Gemeinsam für ein gutes Leben“

Demokratie bis zum Werkstor

Donnerstag

26

August 2010